Das Jahr 2024 gestaltete sich auch in unserer Arbeit schwierig. Unsere Mieterin Waldforscher gGmbH musste den Betrieb ihrer Vorschule bis auf weiteres einstellen, weil aus der Sicht der Kita-Aufsicht Sicherheitskriterien in der Umgebung des Hauses nicht erfüllt seien – insbesondere wurde die Nähe des Teiches moniert.
Unser Antrag auf Bundesmittel für ein neues Dach wurde zum dritten Mal nicht berücksichtigt.
Andrerseits ergab sich auf Anregung des Denkmalschutzamtes die Gelegenheit, ein Pilotprojekt in der Speicherstadt kennenzulernen: eines der denkmalgeschützten Gebäude, Pickhuben 6, wird beispielhaft saniert und mit modernster Energietechnik ausgestattet, so dass hier gezeigt werden kann, wie Klimaschutz im Denkmal mit Solardach, ökologischer Wärmedämmung, Wärmepumpe und verschiedenen. Speichertechniken funktionieren kann.
Wir planen für die Villa Mutzenbecher ein entsprechendes Konzept undwollen damit zeigen, dass und wie eine weitgehend klimaneutraleEnergieversorgung auch in Villen denkmalgerecht und ohneBeeinträchtigung der historischen Optik möglich ist.Wir werden auch diese Baumaßnahme wie in der Vergangenheit mitBildungs- und Ausbildungsprojekten verbinden. Die Berufsschule amInselpark Wilhelmsburg (u.a. Ausbildung von Dachdecker:innen) und dieBerufsschule Altona (Elektrotechnik) werden mit dabei sein. Außerdemergeben sich für interessierte Schüler:innen aus den allgemeinbildendenSchulen gute Möglichkeiten, Klimaschutz am Bau kennenzulernen und zuerforschen. Anregend und hoffentlich auch ansteckend kann das Projektfür die Umrüstung der vielen Eigenheime in den umliegenden Stadtteilensein und natürlich für das alte Forsthaus („Verlobungshaus“) auf demGelände der Försterei. Wir sind darüber mit dem Förster im Gespräch.
Veranstaltungen in der Villa Mutzenbecher:
April:
„Faszination Wald mit den Augen von geflüchteten jungen Menschen“, ein Projekt des Gymansiums Dörpsweg.
Kinder und Jugendliche, die mit einerFluchtgeschichte in ihrem Lebenslauf bei uns sind, brauchen häufig einen anderen Raum um anzukommen. Ihre Erlebnisse unterscheiden sich so deutlich von denen gleichaltriger Mitschülerinnen und Mitschüler, dass sie nicht nur durch eine andere Sprache getrennt sind.
Der externe Lernort, die Villa Mutzenbecher im Niendorfer Gehege, hat Schülerinnen und Schülern diesen Ort im Herbst und Frühjahr 23/24 geboten. Eingebettet im ehemaligen Jagdgelände und heutigem Naherholungsgebiet Niendorfer Gehege sind die wechselnden Naturschauspiele im Bild festgehalten worden.
Mai:
Bildungssalon – Fotografische Lesung von Jan Lederbogen.
Seminar der VHS Hamburg – Bildungsurlaub Biodiversität 27.05. – 31.05.2024
Juni:
„Weißes Gold“ eine Ausstellung der Kleinen Gesellschaft für Hören und Sehen Antje Feger und Benjamin Stumpf gestalten ein Kunstprojekt zum Guano-Handel.
Sommerfest „Werte erleben e.V.“ – anlässlich des Wahltages ein Fest der Demokratie 09.06.2023 DGB – Arbeit und Leben – Bildungsurlaub Zwischen Zierrasen und Wildnis. Welche Natur wollen wir haben? 17.06. – 21.06.2024
Sommerfest „Werte erleben e.V.“ – anlässlich des Wahltages ein Fest der Demokratie 09.06.2023.
DGB – Arbeit und Leben – Bildungsurlaub Zwischen Zierrasen und Wildnis. Welche Natur wollen wir haben? 17.06. – 21.06.2024
Juni / Juli:
Ausstellung „Neulich in Niendorf“ der Künstlerinnengruppe Malverwandtschaften mit Arbeiten von Ariane Hessenius, Berit Hansen, Harriet Trettin, Irene Mohr, Nadine Grothkop und der Niendorfer Poetin Mara Madrugada.
22.06. bis 07.07.2024
Seminar zur nachhaltigen Bildung für eine Klasse Auszubildender der Berufsschule Energietechnik Altona (BEA) gemeinsam mit einer Initiative zur Stärkung ökologischer Bildung an Schulen.
10.07. – 12.07.2024
Juli / August:
Sabina Pächnatz „Die rote Bank“ Kunst zum Mitgestalten Wir haben eine Bank, eine Galerie-Wand, guten Tee und jede Menge Raum. Du hast ein interessantes Bild, einen spannenden Text, eine Skulptur, ein Gedicht oder einen guten Song? Dann werde Teil des life acts in der Villa Mutzenbecher.
September:
Tag des offenen Denkmals am 08.09.2024
Die Ausstellung „A thread through the house“ von Jana Rippmann thematisiert das durch innere wie äußere Raume Wandern. Einen Grundriss vermuten, sich herantasten, Räume erschließen und diese öffnen. Verborgenes wird sichtbar gemacht, das Innen und Außen fließt zusammen, Zwischenwelten werden hier zelebriert. Ein Faden, der sich durch das gesamte Haus zieht, durch Installationen hindurch, zwischen dem digitalen und analogen, der Natur und Künstlichkeit, rohe Materialien treffen auf produzierte Objekte. Wir wandeln zwischen inneren Räumen, in Erinnerungen, Zukunftsvisionen, Träumen oder Gedanken, welche sich hier mit der Architektur der Räumlichkeiten der Villa Mutzenbecher verschränken.
Angelehnt an die „Poetik des Raumes“ von Gaston Bachelard erforscht Jana Rippmann (T)Räume und
lädt zu Workshops für Kinder und Jugendliche ein, in denen zu eigenen Räumen in Träumen und vor Ort geforscht werden kann.
November:
Auf Initiative unserer Mitglieder Prof. Dr. Anne Flothow und Ina Möller wurde im November ein Kochprojekt für Seniorinnen im Rewie-Haus in Eidelstedt durchgeführt. Vier Studentinnen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg konnten Seniorinnen aus Eidelstedt für das gemeinsame Kochen von gesunden und nachhaltigen Gerichten begeistern. Unterstützt wurde das Gesundheitsförderungsprojekt von der Stadtteilkonferenz in Eidelstedt. Beim gemeinsamen Verzehr der Linsenbolognese, des Flammkuchens und der leckeren Quarkcreme wurde viel gelernt und gelacht!
Dezember:
Adventsfeier mit Musik vom Creative World Music Orchestra – jugendliche Musiker aus Nicaragua, Peru und Indien (unterstützt von der Jugendmusikschule) und Theater von Kindern für Kinder, arrangiert von Ursula Wick und Janina Wick.
Das Interesse an der Villa Mutzenbecher und unseren Projekten ist groß – wir werden häufig angefragt und haben viel Besuch. Die Menschen fragen nach der Geschichte des Hauses, nach Veranstaltungsmöglichkeiten, geben Anregungen. Unser Anspruch, einen Ort für Bildung und Begegnung zu schaffen, scheint sich zu erfüllen.
Gerade in diesen Zeiten wollen wir auch ein Forum für den politischen Diskurs bieten. Auch deshalb ist uns der Kontakt zu den politischen Akteuren in der Stadt wichtig.
Besucht haben uns in 2024 Anjes Tjarks, Niels Annen, Till Steffen, Milan Pein, Marc Schemmel, Rüdiger Kuhn, Melanie Starken. Ihnen danken wir für ihre Unterstützung.